07/12/2024 0 Kommentare
Weihnachtsoratorium und "Vom Himmel hoch"
Weihnachtsoratorium und "Vom Himmel hoch"

Chor-/Orchesterkonzert am 3. Advent
Sonntag, 15. Dezember, 18. 00 Uhr in der Samariterkirche
Mit Weihnachtsoratorium – Kantaten 1 und 3 von Johann Sebastian Bach
und „Vom Himmel hoch“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy
„Vom Himmel hoch, da komm ich her,
ich bring euch gute neue Mär;
der guten Mär bring ich so viel,
davon ich singn und sagen will.“
Dieses bekannte und beliebte Weihnachtslied von Martin Luther wird im
Adventskonzert am 15. Dezember ganz besonders in Szene gesetzt und
seine Aussage wird eindrücklich gemacht.
Die Kantoreien in Berlin-Friedrichshain unter Leitung von mir (Justus
Eppelmann) und die Kantorei in Berlin-Britz unter Leitung von
Christopher Sosnick haben zwei Kantaten des Weihnachtsoratoriums von
J. S. Bach in Verbindung mit der Choralkantate von Felix-Mendelssohn
Bartholdy einstudiert und bringen diese in Britz und Friedrichshain zur
Aufführung.
Das Weihnachtsoratorium ist eines der am meisten aufgeführten
kirchenmusikalischen Werke überhaupt und das völlig zurecht.
Zurückzuführen ist diese Popularität aber auf Mendelssohn, der Bachs
Musik nach längerer Zeit der Stille überhaupt hat wiederaufleben lassen.
In gewisser Weise ist das für mich auch eine Dimension der Auferstehung
in der Kunst, da Bachs Musik nicht an Popularität verliert.
Ganz nebenbei hat Mendelssohn auch die Dirigierkultur weiterentwickelt
durch Verwendung von Taktstöcken beim Arbeiten mit Orchestern, womit
er einer der Ersten war.
Besonders spannend ist aus meiner Sicht auch seine Verbindung zu
unserem Kirchenkreis:Nachdem seine Eltern zum Christentum konvertiert waren, wurde er in der
Berliner Parochialkirche konfirmiert, beigesetzt wurde er nach seinem
Ableben in Berlin-Kreuzberg.
In seiner Choralkantate „Vom Himmel hoch“ verarbeitet er
unterschiedliche Strophen des Liedes in Choralsätzen, Soloarien und
Chören.
Besonders beeindruckend ist der Eingangschor, in dem er teilweise die
Oberstimmen den himmlischen Sphären zuordnet, die Unterstimmen dem
irdischen Dasein, die sich im Laufe der Zeit miteinander vereinen.
Dies ist auch eine Bitte, die wir mit diesem Konzert senden möchten. Dass
friedbringende Kräfte des Himmels sich mit den Menschen auf der Erde
vereinen, die in verschiedenen Dimensionen herrschenden Konflikte sich
zukünftig auflösen lassen.
In dem angesprochenen Eingangschor aus der Choralkantate werden
letztendlich die ersten beiden Strophen des Liedes verarbeitet.
Wie es kompositorische Praxis war, werden einzelne Notenwerte teilweise
rhythmisch angepasst, sodass im Laufe des Stückes auch fugenartige
Abschnitte über die Choralmelodie vorkommen.
Der Eingangschor schließt mit einem groß angelegten Choralsatz,
unterstützt durch vollumfängliches Orchester.
Bei Bach ist das Orchester weniger flächig angelegt; wie im Barock
üblich, ist die Transparenz mehr im Vordergrund, wobei die
Instrumentierung eine starke Rolle spielt.
Mit dem Choralsatz „Ach mein herzliebes Jesulein“, welcher der
Abschluss der ersten Kantate ist, verwendet Bach die 13. Strophe aus dem
Lied „Vom Himmel hoch, da komm ich her“.
Der Choralsatz hat den Charakter eine Schlaflieds für das Neugeborene,
die Trompeten und Pauken stellen in Zwischenspielen die königliche
Bestimmung von Jesus heraus.
Solche Ausdeutungen gibt es im Weihnachtsoratorium an unzähligen
Stellen.Ich möchte Sie einladen, mit uns diesen Abend zu einem ganz besonderen
Erlebnis werden zu lassen.
Innezuhalten und die Musik zu empfinden „Lasset das Zagen, verbannet
die Klage“, in der Hoffnung dass die friedbringenden Kräfte sich auf der
Erde ausbreiten.
Karten sind erhältlich im Vorverkauf für 10 Euro in den Gemeindebüros
(zu den üblichen Öffnungszeiten) sowie für 15 Euro an der Abendkasse.
Ich freue mich auf dieses besondere Konzerterlebnis!
Regionalkantor Justus Eppelmann
Kommentare