Geschichte der Samaritergemeinde

 

 

Bau der Samariterkirche

 

Am 7. Mai 1892 wurden zeitgleich die Grundsteine zur Samariter- sowie der Auferstehungskirche gelegt. Der Architekt der Samariterkirche war Gotthilf Ludwig Möckel, der einen Bau im frühgotischen Stil entwarf. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die Samariterkirche am 22. Oktober 1894 in Gegenwart der Kaiserin Auguste Viktoria und des Prinzen Friedrich Leopold eingeweiht.


Berlin wuchs um 1900 rasant. Zu kirchlichen Feiertagen gab es mitunter Tumulte, da die Kirchgebäude nur dem 82. Teil der Mitglieder Platz boten. Dies war nicht der einzige Grund, warum sich die Arbeiterschaft von der Kirche abwandte. Die Amtskirche versagte vor den drängenden sozialen Fragen des Industriezeitalters und setzte den Existenzproblemen der Massen nur traditionell-hierarchische Werte und Strukturen entgegen. Die deutsche Metropole galt als unkirchlichste Großstadt Europas. Um dem entgegenzuwirken, legte Kaiserin Auguste Viktoria ein Kirchenbauprogramm „zur Bekämpfung des religiös-sittlichen Notstandes“ auf. Dadurch wurden in den Jahren 1892 bis 1894 allein 14 evangelische Gotteshäuser eingeweiht, 25 befanden sich im Bau. Bis 1900 entstanden 51 neue Kirchbauten. Der Evangelische Kirchenbauverein übernahm in dieser Zeit auch das Projekt „Samariterkirche“.

 

 

Die Samariterkirche im 2. Weltkrieg


1934 baute Pfarrer Harnisch die“ Bekennenden Gemeinde“ auf. Sie war eine Oppositionsbewegung evangelischer Christen gegen Versuche einer Gleichschaltung von Lehre und Organisation der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) in der Zeit des Nationalsozialismus, Die Gemeinde kam nicht
nur sonntags viermal zusammen sondern auch zweimal unter der Woche zu je einer Bibel- und Bekenntnisstunde.

 

Durch Bombenabwürfe 1944 wurde die Samariterkirche stark beschädigt. Doch gleich nach Kriegsende war man bemüht die Kirche für Gemeindeversammlungen wieder herzurichten. Die heutige Winterkirche entstand.

 

 

Die Samariterkirche in der DDR


In den 1980er Jahren wurde die Samaritergemeinde mit Pfarrer Eppelmann zum Zentrum der Bluesmessen. Der von ihm initiierte Friedenskreis zählte zu den bekanntesten Oppositionsgruppen in der DDR. Das Wirken der verschiedenen Pfarrer ist durch Gedenktafeln und eine Informationssäule vor und an
der Kirche dokumentiert.